Montag, 05 Dezember 2016 08:00

7 gegen 9 - HSG Damen verlieren Unterzahlspiel

Artikel bewerten
(0 Stimmen)

Im vorletzen Heimspiel des Jahres trafen die HSG Damen auf die HSG aus Elsen und hatten bei einem dauernden Unterzahlspiel lange Zeit die Aussicht auf zumindest einen Punkt im Derby. Hierzu aber später mehr.

Hochmotiviert und mit dem guten Gefühl aus dem Sieg am letzten Wochenende ging es in die Warmmachphase. Die "Weihnachtsfeier" am Wochenende tat dem Mannschaftsgefüge sichtlich gut und man ging engagiert, motiviert und mit viel Selbstvertrauen ins Spiel. Die größenmäßig überlegenen Spielerinnen aus Elsen starteten mit einer 5:1-Deckung, so dass ein flüssiges Spiel zu Beginn unseren HSG Damen nicht wirklich aufkommen konnte. Die Mädels fanden/sahen Ihre Chancen nicht, diese Abwehr auszuhebeln. Durch geglückte Einzelaktionen konnte das Spiel bis zur 8. Minute noch offen gestaltet werden (2:4). Aber hier zeigte sich schon, dass die HSG nicht nur gegen Elsen spielte. 2 gelbe Karten in den ersten 6. Minuten und der ersten 7 m des Spiels, natürlich verbunden mit einer 2-Minuten-Strafe, geben hier ein deutliches Bild. Wenn es auf beiden Seiten so gegangen wäre, wäre es hier nicht erwähnenswert.

Annabelle hielt die HSG Damen im Spiel und verkürzte auf 4:5. In der 21. Minute nahm die HSG die Auszeit beim Stand von 4:8. Allerdings zeigte die Auszeit nicht die erhoffte Wirkung, die Elsener Damen konnten auf 4:11 erhöhen. In der 28. Minute ein Schreckmoment bei den Damen der HSG, Lena hatte nach erfolgreichem Torwurf, extreme Schmerzen in der Schulter und ein Weiterspielen war nicht mehr möglich (im Nachgang stellte sich ein Verdacht auf Muskelriss im Schulterapparat als Ursache heraus). Im Gegenzug dann der Gast wieder mit einem Siebenmeter...Martina konnte nochmal verkürzen, doch im Gegenzug wieder: Siebenmeter. Beim Stand von 7:11 ging es in die Halbzeit. Es war noch nichts passiert, alles noch im machbaren Bereich und die Einstellung der Mannschaft passte!

Die zweite Hälfte begann und die bekam ein Thema: Aufholjagd. Es ging zerfahren los, Ballverluste, Fehlwürfe und technische Fehler auf beiden Seiten. Die HSG Damen schafften über 9:15, 10:16 und 12:17 den Anschluss zu wahren. Irgendwann mussten die Elsener Damen einbrechen und richtig...Über 13:17 kamen die Damen in der 47. Minute auf 15:18 heran. In den ersten 18. Minuten der zweiten Halbzeit gab es dann noch weitere 3 Siebenmeter für die Elsener und 1 gelbe Karte und eine weitere 2-Minuten-Strafe für die HSG Altenbeken-Buke. Ach ja...erwähnenswert: Gelbe Karte für die Elsener Damen in der 47. Minute (die Erste und Einzige). Elsen nahm in der 48. Minute die Auszeit, Trainer Ballat wurde die Aufholjagd doch ein wenig unheimlich. Die 5:1-Deckung der Heimmannschaft zeigte Erfolg - die gehaltenen Siebemeter ebenfalls. Dann spitzte sich die Situation zu. Beim 16:20 (52. Minute) sah es fast so aus, als wenn die Damen der HSG AB das Spiel hergeschenkt hätten. Aber die Damen kämpften (wie schon die ganze zweite Hälfte) gegen die Niederlage an. Caro brachte die Damen nochmal heran und trotz 2 erneuter 2-Minuten-Strafen konnte die HSG auf 19:21 verkürzen. Es wurde spannend und noch 2 Minuten zu spielen. Aber was kam...ein Siebenmeter für Elsen und beim Stand von 19:22 (59. Minute) war die Messe gelesen.

Trauriger Höhepunkt in der Schlussminute - eine Hinausstellung von Luisa (konnte man ohne Probleme pfeifen)...mit einer Tätlichkeit der Elsener Spielerin im Nachgang, die nicht geahndet wurde. Wenn man hier bestraft, dann beide.

Ein kurzes Resümee in eigener Sache (Jens Pothmann):
Ich bin nicht einer, der gegen Schiedsrichter wettert und eigentlich auch in Berichten die Finger davon lässt (das habe ich in 35 Jahren Handballspielen immer so gehalten, da die Fehler erstmal bei der eigenen Mannschaft zu suchen sind) . Das was da gestern abging, war wirklich nicht passend für ein Spiel in der Bezirksliga Damen. Wenn eine Mannschaft generell gegen 9 Personen anspielen muss und 6x in Unterzahl antreten muss, 8 Siebenmeter gegen sich hat, kann man nicht gewinnen oder einen Punkt holen.

Der Job der Schiedsrichter ist ein schwieriger und wir sind froh, dass wir Personen haben, die den Spielbetrieb aufrechterhalten durch ihren Einsatz. Das einige Situationen undurchsichtig sind oder auch nicht gesehen werden ist allen klar! Einschränkung: Es muss sich die Waage halten. Gestern war es leider nicht so.

Ich will die ausgesprochenen Zeitstrafen auf Seiten der HSG Altenbeken-Buke keinesfalls anzweifeln, diese waren korrekt und auch berechtigt. Allerdings:
Situation 1: Wenn eine Rote Karte gezückt wird, weil der Schiedsrichter (der das Heft des Spiels in der Hand hatte) der Meinung ist, es waren schon 3x2-Minuten, sie dann aber recht verwirrt wieder wegsteckt weil das Kampfgericht ihn darauf hinweist, dass es erst die 2x2-Minuten-Strafe war, hinterfrage ich die Spielleitung.
Situation 2: Wenn der Feldschiedsrichter (4 Meter entfernt) eine Tätlichkeit nach einem Foul (das 2-Minuten würdig war) nicht sieht und der Torschiedsrichter die Strafe gegen die Heimmannschaft ausspricht aber den Rest des Vorfalls nicht gesehen haben will - hinterfrage ich hier das Gespann. Ich könnte jetzt noch einige weitere Dinge aufführen, dies würde aber genau in die Kerbe schlagen, die ich oben angesprochen habe. Es ist schade, dass ein umkämpftes Spiel auf Augenhöhe derart entschieden werden muss. Ich wünsche dem Gespann im nächsten Spiel ein glücklicheres Händchen und vorallem eine gleichberechtige Rolle beim Pfeifen eines Spiels.


FAZIT: 0:8 Siebenmeter, 6:0 Zeitstrafen, 7:9 Spielerverhältnis - das trifft dieses Spiel am Besten. Wegwischen!!!! Die Damen sind auf dem richtigen Weg und konnten einen "überlegenen" Gegner aus Elsen ärgern und zwar richtig. Es gibt noch einige Dinge, die Verbesserungswürdig sind (Stichwort: 5:1-Deckung, Passspiel, technische Fehler, Tempospiel). Diese Punkte können aber durch Fleiß und Training ausgemerzt werden. Wir haben an diesem Abend eine andere Mannschaft gesehen, als in den letzten Heimspielen. Mann (und Frau) können feststellen, der Knoten ist geplatzt und wir können uns auf schöne Spiele in den nächsten Wochen freuen. Am nächsten Sonntag treffen die HSG Damen im letzten Spiel des Jahres auf die Zweitplatzierten der Bezirksliga, die Damen von Handball Bad Salzuflen. Anwurf ist wie gewohnt 16.30 Uhr.

Gelesen 3177 mal Letzte Änderung am Montag, 05 Dezember 2016 09:12