Der Rückstand des TuS auf den ersten Nichtabstiegsplatz beträgt bereits 4 Punkte, dementsprechend mussten insbesondere die Heimspiele für den Klassenerhalt schon fast zwingend gewonnen werden. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass die Gastgeber personell und kämpferisch alles in diese Partie werfen würden. Auf der Trainerbank nahm zum ersten Mal Michael Scholz Platz, der vom zurückgetretenen Julian Grumbach übernahm, der wiederum auf den entlassenen Sebastian Redeker gefolgt war. Schulz konnte mit 14 Spielern auf dem Spielberichtsbogen aus dem Vollen schöpfen, auf die Spieler der A-Jugend Bundesliga zurückgreifen und u.a. auch auf Marcel Büscher, der schon das HSG-Trikot trug.

Die Bank der Ersten war deutlich übersichtlicher. Trainer Jan Schwensfeger und Physio Marten Simon auf der Bank mussten auf Hendrik Schubert, Jonas Bruhn und Jan Walter verzichten und hatten zudem einige angeschlagene Spieler an Bord. Immens wichtig war der Einsatz von Jannik Grebe, der direkt vom Dienst zum Anpfiff in der Halle eintraf, das Warmmachen auf dreimal am Thera-Band ziehen sowie Wärmesalbe von Marten beschränkte, nach wenigen Spielminuten einsatzbereit war und einen wichtigen Beitrag zum Sieg leistete.

Zunächst noch von der Bank konnte Jannik einen guten Start seines Teams verfolgen. Aus einer stabilen Defensive kam die HSG immer wieder ins Tempospiel und konnte daraus „einfache“ Tore erzielen. Malte Werning, der nicht nur in der Abwehr überzeugte, sondern sich auch immer wieder entscheidend ins Tempospiel einschaltete, erzielte die 2:5-Führung für die HSG. Trainer Michael Scholz versuchte von Beginn an die HSG mit einer Manndeckung gegen Benedikt Goesmann aus dem Konzept zu bringen, genau darauf hatte sich die Erste jedoch im Donnerstagstraining intensiv vorbereitet. Weniger gut funktionierte bei der Ersten in dieser Partie das Überzahlspiel: Beide Mannschaften brachten eine gesunde Härte mit in die Partie, Nettelstedt stellte sich jedoch nicht auf die konsequent pfeifenden Schiedsrichter ein, die jede Aktion von der Seite oder von hinten in den Wurfarm berechtigterweise mit einer Zeitstrafe belegten, auch wenn die heimischen Zuschauer das natürlich ganz anders sahen. Daraus ergab sich ein Zeitstrafenverhältnis von 10:2 in dieser Partie, das die HSG aber viel zu wenig ausnutzte. Die Gastgeber verstanden es die Unterzahlsituationen mit extrem langen Angriffen gut runterzuspielen und die HSG vergab auch in Überzahl zu viele gute Möglichkeiten. So blieb die Erste bis zum 7:10 in der 21. Minute zwar ständig vorne, konnte sich aber nicht weiter absetzen. Das lag natürlich auch an einer starken spielerischen und kämpferischen Leistung der Nettelstedter, die allein von der Qualität im Rückraum mit Oevermann, Byczynski, Nedeljkovic und Ames eigentlich in die obere Tabellenhälfte der Verbandsliga gehören. Oevermann und Byczynski machten mit unzähligen Zweikampfaktionen Druck auf die HSG-Abwehr, während Nedeljkovic immer wieder erstklassige Unterarmwürfe auspackte. Als in der Abwehr einige Minuten die Konzentration fehlte, drehten die Gastgeber mit einem 4:0-Lauf die Partie dann zur einzigen Führung beim 11:10. Die HSG zeichnet es jedoch in dieser Saison aus in solchen Situationen ruhig zu bleiben. Nach dem Ausgleich spielte die Erste den letzten Angriff punktgenau aus, so dass Daniel Wiemann zwei Sekunden vor dem Pausenpfiff zur 11:12-Führung traf.

Für die 2. Halbzeit war klar, dass die Gastgeber bis zur letzten Sekunde für den ersten Heimsieg der Saison kämpfen würden. Die HSG nahm den Kampf jedoch weiterhin hervorragend an, konnte sich auf eine solide Deckung und Torwart Christian Harst verlassen und setzte sich so vom 13:13 durch Tore von Jannik und Malte wieder auf 13:15 ab. Beim 14:17 in der 38. Minute betrug die Führung wieder 3 Tore. Vom 16:17 konnte sich die Erste auf 16:21 (46. Min.) absetzen. Beim 20:23 in der 51. Minute waren die Gastgeber wieder in Schlagdistanz. Lennart Unkell und in Unterzahl Daniel Wiemann erzielten jedoch enorm wichtige Treffer zum 20:25. Benedikt hielt mit seinem Treffer zum 21:26 in der 56. Minute den Vorsprung bei 5 Toren, bevor sich die HSG eine unnötig turbulente Schlussphase leistete. Nach dem 3:0-Lauf zum 24:26 nahm sich Lennart aus dem Rückraum ein Herz und erzielte das extrem wichtige Tor zum 24:27. Etwa 20 Sekunden vor Schluss konnte der TuS in Unterzahl nach der 3. Zeitstrafe gegen Torben Boehlke, die er sich trotz kurzer Einsatzzeit mehr als verdient hatte, auf 26:27 verkürzen, anschließend den Ball jedoch nur noch durch ein Foul erobern, das zurückgepfiffen wurde.

Damit jubelte die HSG am Ende über den 16. Saisonsieg! Einmal mehr waren die mannschaftliche Geschlossenheit und der unbedingte Wille gegen einen starken und bis zur letzten Sekunde kämpfenden Gegner entscheidend. Langsam aber sicher richtet sich der Fokus nun auf den kommenden Samstag: Am 30. März kommt zur gewohnten Heimspielzeit um 17 Uhr Spitzenreiter CVJM Rödinghausen in die Schulsporthalle - das sollte sich niemand entgehen lassen!

Spieler: Thomas Stennes, Christian Harst, Benedikt Goesmann (2), Malte Werning (4), Michael Schadomsky (3/1), Erik Fornefeld, Jannik Grebe (1), Florian Weißelstein (3), Daniel Wiemann (9/4), Marin Vitic, Lennart Unkell (5), Alexander Jungeilges

TuS Nettelstedt II - HSG AB: 0:2; 1:3; 2:5; 4:5; 4:7 (14. Min); 6:8; 7:10 (21. Min); 11:10; 11:12 (HZ) 12:12; 13:15; 14:17 (38. Min); 16:17; 16:21 (46. Min); 18:22; 20:23 (51. Min); 20:25; 21:26 (56. Min); 24:26; 24:27; 26:27 (Ende)

TuS Nettelstedt II: Thielking (6/5), Nedeljkovic (5), Oevermann (4), Byczynski (4), Spreen (3), Schmidt (2), Krassort (2), Büscher, Kruse, Boehlke, Gloeckner, Ames, Hucke, Herrmann

Schiedsrichter: A. Lohr und O. Lüchtefeld

Zeitstrafen: 10 (Nedeljkovic 3, Spreen 2, Kruse 2, Boehlke 3) - 2 (Grebe, Werning)

Siebenmeter: 5/5 (Thielking) - 7/5 (Schadomsky 2/1, Wiemann 5/4)

Das nächste Spiel: 22. Spieltag - Gegner: CVJM Rödinghausen - Spieltag: Samstag, 30.03.2019 - Anpfiff: 17:00 Uhr - Spielort: Schulsporthalle Altenbeken